Welche Weine schmecken jungen Leuten? Dieser Frage widmeten wir auch 2019 eine eigene Verkostung. Es wurde unsere größte bisher - über 180 angemeldete Weine aus Deutschland, Österreich und Südtirol wurden probiert und bewertet. Die Jury: Über 50 Studentinnen und Studenten, Auszubildende und junge Weinfans. Das Ziel ist es, jungen Leuten zu zeigen, dass Weine von Winzer*innen und Genossenschaften viel spannender sind, als Massenware aus dem Discounterregal! Ganz nebenbei erfahren wir etwas über die Vorlieben von U30-Weintrinker*innen: Mögen sie vor allem gefällige, süffige und fruchtige Weine oder darf es auch mal experimentell, komplex werden? Schon der Gesamtsieger dieser Verkostung zeigt, dass "beides" wohl die einzig richtige Antwort auf diese Frage ist.
Erstmals konnten auch ausländische Winzer an vinum cum laude teilnehmen, vor allem aus Österreich kamen zahlreiche Anmeldungen. Dass dort gute Weine gemacht werden, dürfte niemanden überraschen und auch Claus Preisinger ist kein Geheimtipp mehr. Seine Weine waren schon häufiger Thema hier, zuletzt bei unserer Blaufränkisch-Verkostung.
Der Puszta Libre! ist gleichzeitig Experiment und Trinkfreude. Unkonventionell und trotzdem spaßig. Gefällig, aber eben nicht langweilig. Trotz Biodynamie und Spontangärung nicht anstrengend oder kompliziert, sondern lecker mit Eigenständigkeit. Preisinger spricht von seiner "Hommage an guten Beaujolais". Also auf knalliges Himbeerbonbon verzichtet der Wein zum Glück. Aber beerig und frisch ist er. Kirsche hat er auch reichlich, die feine Säure sorgt dafür, dass sie nicht zu langweiliger Marmelade verkocht, sondern schön lebendig bleibt. Das schmeckt fast allen Verkoster*innen gut, ob mit viel oder wenig Weinerfahrung. Das Flaschendesign erinnert an eine erfrischende Spezi aus den 50ern oder so. Und ja, es empfiehlt sich, den Puszta Libre! gekühlt zu trinken. Im Gegensatz zu klassischen Erfrischungsgetränken hat dieses hier übrigens rund 12% Alkohol und kaum Zucker (1g/Liter). Zu kaufen gibt's die Cuvée aus Zweigelt und Blaufränkisch, den klassischen roten Sorten der pannonischen Tiefebene bzw. Puszta für rund 9 Euro.
Piwis, also pilzwiderstandsfähige Rebsorten sind Neuzüchtungen, die es den Winzer*innen ermöglichen, mit weniger Spritzmitteln Trauben für ihren Wein zu produzieren. Wir wollten wissen, wie gut diese Sorten inzwischen sind und wie sie bei unseren Verkoster*innen ankommen. Deshalb haben wir die Winzer*innen eingeladen, insbesondere Piwi-Weine anzumelden. Insgesamt wurden über 60 Piwi Weine angemeldet, verkostet und bewertet. Die besten findest du hier.
In den nächsten Wochen werden wir nach und nach die besten Weine in den folgenden Kategorien vorstellen. Den Anfang machen die 30 besten Weine der Verkostung. Stay tuned!
Photocredits @linsenlaila & @lenskologe