Johanniter

weiß; Deutschland, Schweiz

pilzwiderstandsfähig, kräftig, fruchtig

 

Bei der weißen Rebsorte Johanniter handelt es sich um eine sogenannte "PiWi", also eine um eine pilzwiderstandsfähige Neuzüchtung. Diese Rebsorten sind weniger anfällig für den echten und den falschen Mehltau (Oidium und Peronospora) und benötigen somit weniger Pflanzenschutz, ein Begriff der im Winzerjargon, ein wenig euphemistisch, für das Spritzen der Reben verwendet wird. Deshalb sind PiWis gerade bei Biowinzern sehr beliebt, da sie diejenigen sind, die mit den genannten Pilzkrankheiten die größten Probleme haben und gerne auf die ihnen zur Verfügung stehenden Spritzmittel, meist Kupferbrühen, verzichten würden. 

 

Zurück zum Johanniter: Elternrebsorten der 1968 gezüchteten Sorte sind unter anderem Riesling, Grauburgunder und Gutedel. In der Aromatik scheint diese Herkunft ein wenig durch: Die Weine stehen irgendwo zwischen Burgunder und Riesling, im Vergleich zu letzterem entwickelt der Johanniter eine etwas mildere Säure, ein höheres Mostgewicht und etwas mehr Gerbstoffe, also mehr grüne und herbe Noten. Im Bouquet ist er sehr fruchtig, wird teilweise sogar mit einem Obstsalat verglichen. Die Rebsorte ist nicht sehr verbreitet und eher rar. Es gibt jedoch erste Hinweise, dass gute Johanniterweine ähnlich lagerfähig wie Rieslinge sein können. Am häufigsten findet sich die Sorte in Baden und Rheinhessen.