Chardonnay

Weiß; Frankreich, USA, Australien, Italien, Chile, Südafrika, Spanien, Argentinien, Deutschland...

Körper, Birne, Honig

 

Der Chardonnay ist der sonnenliebende Bruder des Weißburgunders. Während er in nördlicheren Anbaugebieten ähnlich wie dieser etwas schlanker, frischer und leicht säurebetont daherkommt, entwickelt er in wärmeren Gefilden (in denen sich der Weißburgunder nicht wohlfühlt) ein breiteres, cremiges Profil mit mehr Körper und Substanz. Die Weine der Rebsorte haben nicht das eine herausstechende, charakteristische Aroma, sondern sind vor allem wegen ihrer Anpassungsfähigkeit und ihrer Tiefe beliebt. Aus Chardonnay lässt sich sehr viel machen: sein voluminöser Körper erlaubt auch einen Ausbau im Holzfass, was gerade schwer in Mode ist. Es ist übrigens unglaublich interessant zu beobachten, wie unterschiedlich sich der Barriqueausbau bei Rot- und Weißwein jeweils auswirkt. Typische, mit Chardonnay assoziierte Aromen sind neben Birne, Pfirsich und Honig, gelbe und exotische Früchte wie Ananas und Honigmelone. Je nach Anbaugebiet und Ausbau sind auch Zitrusfrüchte zu erahnen. In Deutschland, Österreich, sowie in den nördlicheren Anbaugebieten Frankreichs dominiert der elegante, schlanke und frische Typus. Weiter südlich in Frankreich und vor allem in der neuen Welt gerät der Chardonnay gerne voller, breiter und cremiger. Hier wird dann auch gerne auf Eichenholz zurückgegriffen. Eine wichtige Rolle spielt der Chardonnay übrigens auch bei der Herstellung von Champagner und dem italienischen Schaumwein Franciacorta. Besonderer Beliebtheit erfreut sich zur Zeit der Chablis, ein eher stahliger, frischer und säurebetonter Vertreter des Chardonnay aus dem Norden des Burgund. Ihm wird eine besondere Feuerstein-Mineralik zugeschrieben. Vor allem in den USA wird der Chablis sehr gehypt und erzielt recht hohe Preise.