Weiß; Deutschland, Schweiz
pilzwiderstandsfähig, Paprika, würzig
Der Cabernet Blanc ist vermutlich (noch?) die unbekannteste und bedeutungsloseste der hier vorgestellten Rebsorten. Ich lernte sie während meiner Arbeit bei einen Würzburger Weingut während der Lese kennen. Diese Rebsorte blieb mir aus einem Grund im Gedächtnis: Ihre Beeren schmeckten (wirklich!) nach Paprika. Mit Paprikaaromen werden auch Cabernet Sauvignon (übrigens der Vater dieser Rebsorte) und Sauvignon Blanc (mit dem sie oft verglichen wird) beschrieben. Hier war es an der unvergorenen Beere ganz intensiv festzustellen!
Es handelt sich beim Cabernet Blanc um eine pilzwiderstandsfähige Neuzüchtung aus dem Jahre 1991. Ein Elternteil ist, wie gesagt, der Cabernet Sauvignon, der andere ein Resistenzpartner, an dem wohl auch Silvaner und Riesling beteiligt sind. Pilzwiderstandsfähig bedeutet, die Rebe ist weniger anfällig für Oidium (Mehltau) und Peronospora (falscher Mehltau), was einen reduzierten Einsatz von Spritzmitteln mit sich bringt. Man muss sich, zumindest in Bezug auf den konventionellen Weinbau, bewusst machen, dass gegen die Pilzkrankheiten sogenannte systemisch wirkende Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden: Diese werden bei Kontakt von der Pflanze aufgenommen und in jeden Teil der Pflanze transportiert, wo sie dann den Ausbruch der Pilzkrankheit verhindern. Dementsprechend geraten diese Mittel auch in die Trauben und in den Wein!
Der Cabernet Blanc wird, wie gesagt, gerne mit dem Sauvignon Blanc verglichen. Ähnlich wie dieser verfügt er über ein reiches Bouquet von Stachelbeere, Paprika und würzigen Noten. Er fällt allerdings oft etwas säurebetonter, fruchtiger und frischer aus als der warm-gemüsige Sauvignon Blanc.