Trollinger

Rot; Deutschland (Württemberg)

leicht, frisch, bekömmlich

 

Der Trollinger hat für Opa Karl aus Calw eine noch größere Bedeutung als der Bacchus für Oma Gerlinde aus Kitzingen. Die Schwaben saufen schon mittags gerne ein Viertele Trollinger (meist mit Lemberger verschnitten -> Trollinger-Lemberger), dementsprechend ist er im Anbaugebiet Württemberg mit knapp 2500 Hektar die verbreitetste Rebsorte. 22 Hektar stehen noch in Baden, 7 in Rheinhessen und 5 in der Pfalz. Man sieht: Das grausliche Gebräu ist außerhalb Schwabens ungefähr so beliebt wie Stuttgart 21, die Kehrwoche oder Günther Oettinger. Die Weine sind dünn, hell, säuerlich, oft halbtrocken und wenn man die Augen zu hätte, würde man sie wohl eher für einen Weißwein halten. Der Schwabe nennt das „bekömmlich“. Deswegen kommt meist der Lemberger (auch: Blaufränkisch) ins Spiel, der zwar viel besser ist, aber oft genug immer noch nicht wirklich gut. Er erinnert wenigstens an Rotwein, ist etwas kräftiger, dunkler und fruchtig (Kirsche, Beeren). Auch er wird hauptsächlich in Württemberg angebaut.