Rot; Italien, USA, Kroatien
Brombeere, Nelken, Schokolade
Geht man beim Italiener um die Ecke (dessen Hauptaugenmerk vielleicht nicht auf der Weinkarte liegt) essen, ist oft der Primitivo eine gute Wahl: er kommt meist grundsolide daher, mit anständigem Körper, einer gewissen Würze und etwas Frucht. Ein guter Begleiter zu Pizza und Fleisch. Er ist recht dunkel, hat eine intensive, vor allem würzige Aromatik und "schmeckt nach was". Der Alkoholgehalt ist oftmals recht hoch.
An- und ausgebaut wird der italienische Primitivo meist in Apulien (it: Puglia), dem Absatz des Stiefels. Besonders berühmt ist der Primitivo di Manduria. Er wird gerne mit dem Negroamaro verschnitten. Einen Primitivo aus Apulien kann man gut auch mal für wenig Geld im Supermarkt kaufen. Er erreicht selten Spitzenqualitäten, ist aber schon im niedrigeren Preissegment oft sehr solide. Mag man keine restsüßen Weine, sollte man sich jedoch vergewissern, dass der Wein trocken ausgebaut wurde.
Der Zinfandel auf Kalifornien ist genetisch mit dem Primitivo identisch. Die Weine sind oft noch etwas fruchtiger als ihre italienischen Verwandten. Sie sollten relativ jung getrunken werden. Ursprünglich stammt die Rebsorte wohl aus Kroatien, wo sie als Crljenak Kaštelanski bekannt ist. An der Bergstraße bei Heidelberg wurden an über 100 Stellen Primitivoreben gefunden. Anscheinend wurde er hier schon vor über 400 Jahren kultiviert!
Die Rebsorte war im Januar 2017 Thema der ersten vinwin Monatsverkostung. Das Ergebnis findest du hier. Insgesamt ergab sich das links abgebildete Aromenprofil.