Rotwein, Weißwein & Rosé

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Rotwein und Rosé? Was ist ein "Blanc de Noirs" und was, bitte, ein "Orange Wine"?

Im Prinzip ist es ganz einfach, wäre es nur nicht so kompliziert. Fangen wir mal ganz vorne an: Was unterscheidet den Rotwein vom Weißwein?

Rotwein kann nur aus roten (oder "blauen") Rebsorten gekeltert werden, Weißwein wird meistens aus weißen Rebsorten gemacht. Man kann jedoch auch Weißwein aus roten Rebsorten machen, dann nennt man ihn Blanc de Noir. Meistens geschieht das bei Burgunderrebsorten, insbesondere beim Spätburgunder. Besonders beliebt ist diese Vorgehensweise beim Champagner, bei dem neben Spätburgunder auch der rote Pinot Meunier Verwendung findet. Doch wieso ist der Blanc de Noirs jetzt hell und nicht dunkel? Das liegt daran, dass er nicht, wie beim Rotwein üblich, auf der Maische vergoren wurde. Die Maische, das sind die nach der Pressung verbleibenden festen Bestandteile, also vor allem die Kerne und natürlich die Schale der Beeren. Aus ihr extrahiert der Most weitere Aromen, Gerbstoffe (Tannine), aber auch Farbe, was dann letztendlich den Rotwein rot macht. 

 

Weißwein gärt für gewöhnlich nicht auf der Maische. Wenn er Glück hat, darf der Most nach dem Pressen ein paar Stunden auf der Maische stehen, um noch ein paar der fruchtigen, würzigen oder floralen Primäraromen mitzunehmen. Bevor die Gärung losgeht, wird er aber von der Maische abgezogen. Natürlich stellt sich jetzt die Frage: Und wenn der Weißwein doch auf der Maische gärt? Dann haben wir einen Orange Wine, etwas ganz modernes, das es eigentlich schon ewig gibt. Diese Weine sind etwas dunkler, manchmal eben fast orange. Sie schmecken intensiver, durch die oftmals sehr naturnahe Herstellungsweise aber sehr unterschiedlich, sodass sie in ihrer Gesamtheit nur schwer zu beschreiben sind. Ein Exemplar, den Evil Twin von Bergolt-Reif und Nett habe ich hier vorgestellt. 

 

Ein Rosé ist nun ein aus Rotweintrauben gekelterter Wein, der nur für eine kurze Zeit auf der Maische stand. Sehr helle Roséweine sind in Deutschland auch als Weißherbst bekannt. Bei der Saignée-Methode zieht man einen Teil eines gerade gärenden Rotwein ab, um so einen Rosé zu erhalten. Gleichzeitig wird der verbleibende Rotwein intensiver, da nun mehr weniger Most auf der Maische liegt. 

 

Für den Rotling wiederum werden einfach Weiß- und Rotweintrauben zusammen vergoren, was ihn wie einen Rosé aussehen lässt.