Primitivo di Manduria

Primitivo die Manduria DOC ist ein kröperreicher, würziger Rotwein vom Absatz des italienischen Stiefels - dem Salento. Dort liegt die namensgebende Stadt Manduria, um die herum die Trauben für diesen kräftigen, dunkelroten Wein wachsen. Die starke Sonneneinstrahlung gepaart mit den zwei Küsten schafft ein besonderes Klima, in dem die Trauben gut ausreifen und dabei intensive Fruchtaromen entwickeln können. Typische Aromen sind würzige Noten von Nelken, Zimt oder Pfeffer. Bestimmungen für den Primitivo di Manduria sind:

 

Rebsorten: Mindestens 85% Primitivo, bis zu 15% andere rote, in der Region zugelassene Rebsorten (häufig Negroamaro)

Höchstertrag: 63 hl/ha 

Alkohol: min. 13,5%

Trockenextrakt: min. 26 g/L 

Restzucker: bis zu 18 g/L 

 

Der Hektarhöchstertrag mag zunächst nicht sehr niedrig erscheinen. Primitivo erzielt in der Sonne Apuliens aber auch bei höheren Erträgen gute Ergebnisse und eine Ertragsreduzierung bringt nicht so viel wie bei anderen Rebsorten. Die Vorschriften für Alkohol und Trockenextrakt liegen höher als bei vielen anderen Appellationen. Das entspricht den durchaus kräftigen und intensiven Weinen. Das Manko ist sicher der hohe erlaubte Restzuckergehalt. Mich persönlich stört es, wenn ein Rotwein halbtrocken ist. Ich finde, dadurch geht dem Wein viel Aromatik verloren und es ist anstrengender, den Wein zu trinken. Die Trinkfreude geht einfach flöten. Für den Winzer bietet der Restzucker oft die Chance, Fehler in einem nicht so sauberen Wein zu kaschieren. 

 

Eine Riserva muss mindesten 2 Jahre reifen, davon 9 Monate im Holzfass. Die Bestimmungen sind ansonsten gleich, nur dass sie mindestens 14% Alkohol haben muss.

 

Es gibt auch eine süße Version, den Primitivo di Manduria Dolce Naturale DOCG. Er besteht zu 100% aus Primitivotrauben, die etwas angetrocknet werden (Appassimento, vergleiche Amarone della Valpolicella), hat mindestens 16% Alkohol und über 50 Gramm Restzucker pro Liter.