Provence

Die Provence ist bekannt für saftige, leb- und schmackhafte Rosé-Weine, hauptsächlich aus Carignan, Cinsault und Grenache. Sie gilt andererseits als der Massenproduzent Frankreichs.

 

Côtes de Provence: Im Osten der Provence, zwischen Aix-en-Provence und Saint-Tropez, liegt der größte Teil des Anbaugebiets. Hier werden hauptsächlich Rosés gekeltert. Rebsorten sind Cinsault, Grenache (zusammen mindestens 70%, ab dem Jahrgang 2015 min. 80%), Mourvèdre, Syrah, Tibouren, Carignan (<30%) und Cabernet Sauvignon (<30%). Die Rebsorten Barbaroux und Calitor können noch in Weinen vorkommen, sie dürfen aber nicht mehr neu angepflanzt werden. Rotweine werden vor allem aus Syrah und Cabernet Sauvignon produziert und fallen dementsprechend kräftig aus. 

 

Bandol: Mit die besten Qualitäten der Provence werden im Bandol erzielt. Die kräftigen, würzigen Rotweine werden zum größten Teil aus Mourvèdre produziert. Sie werden mindestens zweieinhalb Jahre im Holzfass gelagert und sind recht lange (bis zu 20 Jahre) Lagerfähig. Auch die Rosés bestehen hauptsächlich aus Mourvèdre. Dementsprechend zeigen auch sie erdige und würzige Noten.

 

Cassis: Hier werden zum größten Teil trockene und kräftige Weißweine aus den Rebsorten Clairette, Marsanne, Sauvignon Blanc und Ugni Blanc produziert.

 

Coteaux d’Aix-en-Provence: Etwas mehr als die Hälfte der Weine sind Rosés. Der Rest sind Rot- und zu einem kleinen Teil Weißweine. Rot- und Roséweine werden aus Grenache, Cinsault, Counoise, Mourvèdre, Cabernet Sauvignon und Carignan produziert. Die meisten Weine sind eher unkompliziert und für den Alltag bestimmt.

 

Coteaux de Pierrevert: Am Fuße der Alpen liegt die Gegend Coteaux de Pierrevert. Das Klima ist hier kühler und die Weine dementsprechend leichter, säurebetonter und frischer als im Rest der Provence. Deswegen zählen einige Kenner die Gegend dem Anbaugebiet Rhône, für die diese Stilistik typisch ist. Hauptsorten sind Grenache und Syrah. Weiterhin zugelassen sind Carignan, Cinsault und Mourvèdre. Bei den Weißweinen dominieren Grenache Blanc und Vermentino.

 

Coteaux Varois: Auch hier herrscht ein etwas kühleres Klima - die Gegend hat jedoch keine sonderlich guten Ruf. Grö´tenteils werden Roséweine aus Cinsault, Mourvèdre, Syrah und Grenache gekeltert. Auch Carignan, Cabernet Sauvignon und Tibouren sind zugelassen.

 

Les Baux-de-Provence: Die Böden sind hier sehr tonhaltig, der Mistral-Wind schafft ein besonderes Klima. Es werden größtenteils kräftige, aromatische Rotweine produziert. Die Bestimmungen sind strenger und die Weine entsprechend etwas edler als im Rest der Provence. So lagern die Rotweine für 2 Jahre im Holzfass. Hauptrebsorten (max. 60%) sind Grenache, Mourvèdre und Syrah. Weitere zugelassene Rebsorten sind Cinsault, Cunoise, Carignan und Cabernet Sauvignon. 

 

Palette: Die kleine Appellation (unter 40 Hektar) ist bekannt für das Château Simone. In relativ kühlem Klima wachsen hier, meist auf Nordhängen, alte Reben, die frische, aber komplexe und ausdrucksstarke Weine produzieren. Die Gegend ist bekannt für ihre außergewöhnliche Rebsortenvielfalt. Die Bestimmungen des Hektarhöchstertrags sind mit 40 hl/ha recht streng. Rotweine müssen zu mindestens 50 % aus den Hauptsorten Mourvèdre, Grenache und Cinsault bestehen. Außerdem sind mehr oder weniger unbekannte Rebsorten wie Brun Fourca, Cabernet Sauvignon, Carignan, Castets, Durif, Muscat de Hambourg (Muskat-Trollinger), Muscat noir de Provence, Petit Brun, Syrah, Terret Gris, Téoulier oder Tibouren zugelassen. Bis zu 15% dürfen aus zugelassenen weißen Rebsorten bestehen. Diese sind:  Clairette Blanche, Aragnan Blanc, Colombard, Grenache Blanc, Muscat de Frontignan, Muscat de Die, Panse muscade, Pascal Blanc, Piquepoul Blanc, Terret Gris und Ugni Blanc. Die Weine gelten als hochwertig und lagerfähig.