Württemberg

Rotwein mit Tradition trifft auf Moderne

Württemberg hat eine eigene Weinkultur - das fängt damit an, dass die Menschen hier am liebsten Rotwein trinken. Das viertgrößte deutsche Anbaugebiet baut zu über 70% Rotweinreben an. Da ist in erster Linie der frische, leichte Trollinger, doch auch Lemberger, Schwarzriesling und Spätburgunder sind verbreitet. Bei den Weißen dominiert der Riesling, es werden aber auch in geringem Umfang Müller-Thurgau und Kerner angebaut. Die Weinbauflächen und nicht so konzentriert wie zum Beispiel in der Pfalz oder Rheinhessen. Einen hohen Wiedererkennungswert haben die vielen Hanglagen, zum Beispiel entlang des Neckars und rund um Stuttgart.

 

Der Konsum pro Kopf liegt nirgends in Deutschland so hoch wie in Württemberg. Das "Viertele" hat hier Tradition und wird (beziehungsweise wurde) teilweise schon zur Mittagszeit genossen. Dementsprechend sind die Weine oft leicht und einfach zu trinken. Sehr verbreitet sind Winzergenossenschaften - gerade für den einfachen und unkomplizierten Trollinger macht das Modell der gemeinsamen Vermarktung einfach Sinn, insbesondere, wenn die Winzer, wie es in Württemberg häufig der Fall ist, nur über kleine Flächen verfügen. Auch und gerade in Württemberg entsteht zurzeit eine Bewegung junger, avantgardistischer und experimentell arbeitender Winzer. Diese gehen oft ganz neue Wege und setzen dem Einheitsbrei aus Trollinger-Lemberger neue Kreationen mit moderner Stilistik entgegen. Das lässt besonders gut bei deutschen Rotweinprämierungen beobachten: Hier räumen die Württemberger Jungwinzer oft regelrecht ab.