Saale-Unstrut

Kühl, frisch & fruchtig

Eine alte Weinkenner-Weisheit behauptet, nördlich des 50. Breitengrades ließe sich kein Wein produzieren. Den Winzern im alten Anbaugebiet Saale-Unstrut ist das herzlich egal. Hier im Osten der Republik, in Sachsen-Anhalt, Thüringen und sogar Brandenburg (allerdings nur auf ca. 10 Hektar) beackern sie unbeirrt ihre auf Muschelkalk und Buntsandstein liegenden Böden und versuchen, dem etwas kühleren, regenarmen und wechselhaften Klima zu trotzen. Sie hoffen dabei auf ausbleibenden Spätfrost und setzen auf früh reifende Sorten wie Müller-Thurgau oder Bacchus. Auch Grau- und Weißburgunder, Riesling und Silvaner spielen eine wichtige Rolle bei den weißen Rebsorten. Knapp ein Viertel der Fläche sind mit Rotweinreben bestockt, in erster Linie sind dies Dornfelder, Portugieser und Spätburgunder. Da die Reben in den meisten Jahren keiner allzu großen Hitze ausgesetzt sind, geraten die Weine fruchtig und nicht zu alkoholisch. Die Gefahr ist bei kühleren Temperaturen eher, dass die Trauben nicht ganz ausreifen und die Weine grün und sauer schmecken.

Übrigens: Der Marktführer der deutschen Schaumweinproduzenten, die Rotkäppchen Sektkellerei, nennt die Region ihre Heimat. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Trauben für den einfachen Rotkäppchensekt nicht ausschließlich aus dem Anbaugebiet Saale-Unstrut stammen.